Leistenschmerz /Grazilisyndrom / Adduktorensyndrom
Kurzbeschreibung:
Überlastungsschaden der Adduktorensehnen im Bereich der Hüfte.
Der Betroffene klagt über Schmerzen beim Gehen, Treppensteigen sowie häufig beim Einbeinstand (z.B. beim Anziehen), seltener auch beim Niesen.
Das Krankheitsbild beginnt schleichend oder auch durch einen Ausfallschritt mit plötzlich stechendem Schmerz in der Leiste. Häufig betroffen sind Patienten bei Sportarten wie Fußball oder Eishockey.
Die Beschwerden können lokal auf der Verbindung der beiden Schambeine (Symphyse) oder einseitig am Schambeinknochen (Pubalgie) auftreten. Die Schmerzen können auch in Leiste, Hüfte, Unterbauch oder in die Dammregion ausstrahlen.
Ein Ungleichgewicht der muskulären Ausprägung, z. B. Verkürzung oder Abschwächung von Muskelgruppen ist meist eine wesentliche Mitursache und muss behoben werden.
Therapie
Im Akutstadium ist die vorübergehende Einnahme von entzündungshemmenden, schmerzstillenden Medikamente hilfreich.
Bei der physiotherapeutischen Behandlung konzentriert man sich auf die Kräftigung von Rumpf- und Beckenbodenmuskulatur sowie auf Dehnungsübungen der Adduktorenmuskulatur.
Im chronischen Stadium ist auch eine Injektion mit einem lokalen Betäubungsmittel und Cortison möglich. Je nach Stadium werden in der Literatur Erfolgsraten von über 80% beschrieben.
In der Regel erfordert die durchaus mehrere Monate andauernde Therapie sowohl von dem SportlerInnen, als auch von Trainer- und Physiotherapeutenteam sehr viel Geduld. Schmerzauslösende Bewegungen sollten während der laufenden Therapie unbedingt vermieden werden.