Je nach Alter des betroffenen Patienten sowie nach Entstehungsursache sind die Behandlungsformen unterschiedlich. Die Therapie richtet sich dabei nach Lokalisation, Schweregrad und Größe des betroffenen Areals und den daraus resultierenden Beschwerden. Einbezogen werden auch der Aktivitätsgrad, das Alter und der sportliche Anspruch des Betroffenen.
An operativen Möglichkeiten gibt es je nach individuellem Fall:
- Knorpelglättung arthroskopisch
Entfernung von abstehenden, instabilen Knorpelanteilen - Mikrofrakturierung (Chondropick)
Dabei werden mit einem speziellen Instrument mehrere Bohrungen in den freiliegenden Knochen eingebracht. Hierdurch soll die Bildung eines Ersatzknorpelgewebes angeregt werden. Die Methode wird vorwiegend bei kleinen Defekten im Knie- und Sprunggelenk eingesetzt. - Mosaikplastik
Bei diesem Verfahren für kleine bis mittelgroße Defekte werden ein oder mehrere Knorpel-Knochen-Zylinder aus einem wenig belasteten Areal des Gelenks entnommen und in die defekte Zone des Knorpels passgenau eingesetzt. - MACT ( Knorpelzelltransplantation)
Entnahme eines 4 bis 5 mm großen Knorpelzylinders aus einem nicht belasteten Areal des Kniegelenks. Anschließend erfolgt im Labor die Isolation der Knorpelzellen und die Anzüchtung in der Zellkultur. 3 Wochen nach der Entnahme wird das gezüchtete Gewebe über einen kleinen Hautschnitt am Kniegelenk in den Knorpeldefekt auf einer sogenannten Matrix eingebracht. - Hemi CAP
Das HemiCAP-System ist ein nicht biologischer, lokaler Oberflächenersatz bei einem tiefen Knorpeldefekt. Diese Kleinstprothese ist mit einem Schraubensystem im Knochen verankert. Die ersten klinischen Erfahrungen sind sehr ermutigend, es liegen jedoch noch keine Langzeiterfahrungen vor.
Wird eine Arthroskopie mit Knorpelglättung bei fortgeschrittenen Schäden durchgeführt reicht im Allgemeinen eine Entlastung mit Krücken für einige Tage aus.
Wird bei der Operation versucht den Knorpel zu erhalten darf diese Stelle zunächst keine Belastung erfahren. Nach der Operation muss das betroffene Bein für 6 Wochen mit Stützkrücken entlastet werden, wobei der Zeitraum vom gewählten Verfahren abhängig ist. Dabei ist in den meisten Fällen eine freie Beweglichkeit erlaubt.
Nur bei Schäden hinter der Kniescheibe wird nach der Operation für 6 Wochen die Beugung limitiert.
Mit Bewegungsübungen wird schon am 1. Tag nach der Operation begonnen. Sie bekommen von uns bei der Entlassung ein spezielles und ständig angepasstes Nachbehandlungsschema als Information an den weiterbehandelnden Physiotherapeuten mit nach Hause. Zu empfehlen ist außerdem die Verwendung einer passiven Bwegungsschiene (CPM).